Es trug sich zu im Jahr des Herrn 1432 da zog ein Spielmann zum mittelalterlichen Markt zu Telgte.
Auf seinem Wege begegnete ihm ein Kaufmann, der aufgrund seiner ihm angeborenen Schweigsamkeit keine nennenswerten Verkaufserfolge zu verzeichnen hatte. Und so beugte er sich den Überredungskünsten des Spielmanns und zog mit ihm weiter.
Und so waren sie zu zweit.
Doch der Spielmann litt an einem schweren Leberleiden auf dass er gar die Lust am Wandern und Musizieren verlor. Zu dieser Zeit war auch ein Trankgelehrter unterwegs nach Telgte. Er traf auf den Kaufmann und den Spielmann und kurierte ihn mit einer gar trefflichen Metizin. Zum Dank für seine Heilung unterwies ihn der Spielmann in der Kunst der tiefen Töne.
Und so waren sie zu dritt.
So zogen sie weiter ihres Weges und erfreuten die Leute aller Orts mit ihren Künsten. Zu dieser Zeit begab es sich , dass eine adelige Maid vermählt werden sollte mit einem alten und gar garstigen Ritter. Doch ihr graute so sehr davor, dass sie des nächtens aus dem elterlichen Schlosse floh und sich dem bunten Volke anschloss.
Und so waren sie zu viert.
Die Spielleute kehrten eines Abends in einer Taverne ein und wollten sich stärken mit einem saftigen Braten und süßem Met. Dort verrichtete eine Schankmaid ihren Dienst. Das Darreichen der Speisen und Getränke war nicht ihre einzige Aufgabe. Zur später Stunde verzauberte sie die Gäste mit ihrer Flöte. Als die Spielleute am nächsten Morgen aufbrachen schloss sie sich ihnen an.
Und so waren sie zu fünft.
Kurz vor Telgte brach dem Kaufmann eine Schelle seines Kranzes und so suchten sie eine Schmiede auf um diese wieder richten zu lassen. Doch der Schmied lag betrunken in der Ecke und so musste sein Lehrling diese schwierige Aufgabe bewältigen. Dieser Lehrling war seines Meisters überdrüssig und suchte Anschluss bei den Spielleuten. Die Spielleute nahmen ihn in die Lehre.
Und so waren zu sechst.
Seit diesem Tag ziehen die sechs von Markt zu Markt von Taverne zu Taverne und erfreuen die Leute aller Orts mit ihrem lustigen Melodeyen und frechen Weisen.
...Doch nach ein paar Jahren, überkam den Kaufmann das Heimweh. So kehrte er Heim und die Spielleute zogen fortan zu fünft weiter durch die Lande. Wenn ihr die Augen und Ohren offen haltet,werdet ihr sie sicherlich irgendwo in einer Taverne treffen. Spendiert ihnen ein Bier und lasst euch auf`s trefflichste unterhalten.